Alles zum Schutz der Badegäste, aber auch des Personals im beliebten Mülheimer Naturfreibad. Die unsichtbare Gefahr der UV-Strahlung kann neben einem klassischen Sonnenbrand auch das Risiko für Hautkrebs erheblich erhöhen. Das neu implementierte UV-Warnsystem im Mülheimer Freibad basiert auf dem international anerkannten UV-Index und bietet den Badegästen und dem Personal vor Ort nun Unterstützung zum Schutz vor der unsichtbaren Gefahr.
Mit Hilfe einer Farb- und Zahlenskala können die Besucher des Schwimmbades, über den aktuellen Tageshöchstwert der UV-Strahlung, informiert werden und sich somit optimal schützen. Ein integrierter QR-Code bietet zusätzliche Informationen direkt aufs Smartphone. Je höher der Werte-Index, desto größer die Gefahr für Haut und Augen.
Carina A. Jung als Wissenschaftliche Referentin der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. hat die UV-Index-Tafel an Badebetriebsleiter Andreas Lux und Berater sowie Vizepräsident des BDS e. V. Marco Hortz im idyllischen Naturbad überreicht und eingeweiht.
Marco Hortz, Gepr. Meister für Bäderbetriebe: „Eine großartige Initiative, welche wir vom Naturbad und des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister (BDS) e. V. gerne unterstützen. Somit wird den Badegästen ein kostenfreier Informations-Service geboten, aber auch die anerkannte Berufskrankheit Hautkrebs, welche durch langjährige Exposition gegenüber UV-Strahlung beim Bäderpersonal entstehen kann, wird ein Stück weit präventiv entgegengewirkt.“
Steigende Hautkrebszahlen
Seit Jahren nimmt die Zahl der Hautkrebsneuerkrankungen weiter zu, wie Daten des Krebsregisters Schleswig Holstein zeigen. Über 370.000 Menschen erkrankten im Jahr 2023 neu daran.
Etwa 48.000 Menschen erkrankten 2023 am malignen Melanom. Es bildet schnell Tochtergeschwülste (Metastasen) und ist daher besonders gefährlich.
Weitaus häufiger traten das Basalzellkarzinome (194.000 neue Fälle) und das Plattenepithelkarzinome (132.000 neue Fälle) auf. Beide Arten wachsen invasiv und zerstören unbehandelt Gewebe, sogar Knochen. In seltenen Fällen kann das Plattenepithelkarzinom auch metastasieren.
Zusammengenommen ist Hautkrebs damit die mit Abstand häufigste Krebserkrankung in Deutschland.
Das Projekt WATCH OUT wurde 2022 von der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e. V. (ADP) ins Leben gerufen, um Menschen in ihrer Freizeit kurz und verständlich auf effektiveres Sonnenschutzverhalten zu hinzuweisen. Im Mittelpunkt steht
dabei der UV-Index: Ein international gültiges Maß, das die Gefahr UV-Strahlung der Sonne auf einer Farb- und Zahlenskala sichtbar macht und auf die richtigen Schutzmaßnahmen hinweist. Auffällige UV-Index-Tafeln mit integriertem QR-Code informieren Menschen direkt während ihrer Freizeitaktivitäten – am Strand, im Freibad oder im Sport. Je mehr Akteure aus dem Bereich Freizeit
sich am Projekt beteiligen, desto selbstverständlicher wird es, das alltägliche Sonnenverhalten am UV-Index zu orientieren. Das hilft nicht nur, schmerzhaften Sonnenbränden zu entgehen, sondern senkt vor allem das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Carina Annalena Jung, Projektleiterin WATCH OUT: „Je mehr Verbreitung der UV-Index fi ndet, desto mehr Aufmerksamkeit für den UV-Schutz versprechen wir uns. Das Projekt steht und fällt deshalb mit unseren Partnerinnen und Partner, die es vor Ort umsetzen.“
Wirkung von UV-Strahlung auf die Haut
Trifft UV-Strahlung auf die Haut, sorgt sie unmittelbar für Schäden im Erbgut (DNA) der Hautzellen. Darauf reagiert die Haut sofort mit einem ausgeklügelten Reparatursystem und behebt diese Schäden. Das gelingt aber nur bis zu einem gewissen Grad. Bei zu viel UV-Strahlung bleiben geschädigte Zellen in der Haut liegen; das kann auch vor einem Sonnenbrand der Fall sein. Daraus kann eines Tages Hautkrebs entstehen. Je mehr Zellschäden sich in der Haut im Laufe des Lebens ansammeln, desto höher ist das Hautkrebsrisiko. Genau deshalb ordnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die UV-Strahlung in die höchste Kategorie krebserregender Stoffe ein – sowohl die der Sonne als auch die der Solarien. Weitere Auswirkungen der UV-Strahlung sind Augenschäden, vorzeitige Hautalterung und die Schwächung des Immunsystems.